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AVIVA-BERLIN.de im Mai 2024 - Beitrag vom 17.01.2006


Das MoMA in New York ehrt Regina Ziegler
Stefanie König

Die Filmproduzentin erhält eine Retrospektive im weltberühmten Museum of Modern Art in New York. Ihr beeindruckendes Lebenswerk hat die MacherInnen der Abteilung Film und Medien überzeugt.




Vom 5. bis zum 26. April 2006 zeigt das Museum of Modern Art (MoMA)
in New York eine dreiwöchige Retrospektive, in der eine Auswahl von herausragenden Produktionen von Regina Ziegler gezeigt werden. Laut Laurence Kardish, Senior Kurator im MoMA, ist sie damit die erste Frau, die als Produzentin mit einer eigenen Retrospektive in der Abteilung Film und Medien des MoMA geehrt wird, und darüber hinaus - nach Rainer Werner Fassbinder - eine weitere deutsche Filmschaffende.

Rainer Werner Fassbinder, mit dem Regina Ziegler und ihr Ehemann Wolf Gremm bis zu dessen Tod im Jahr 1982 eng verbunden waren, hatte man 1997 mit einer Retrospektive im MoMA geehrt. Nun folgt Regina Ziegler, die den Film
"Kamikaze 1989, Mord im 31. Stock" mit Fassbinder in der Rolle eines Polizeileutnants produzierte. Wolf Gremm führte Regie.

Der Eröffnungsfilm der Retrospektive ist: "Unkenrufe - Zeit der Versöhnung" - nach der Erzählung von Günter Grass - mit Krystyna Janda und Matthias Habich in den Hauptrollen, der im Herbst vergangenen Jahres in die Kinos kam.
Es folgen herausragende Kino- und Fernsehproduktionen, sowie Kurzfilme aus der Reihe "Erotic Tales" aus den vergangenen drei Jahrzehnten, die das breite Spektrum der Produzentin Regina Ziegler belegen.

Bereits für ihren ersten Film, "Ich dachte, ich wäre tot" (1973), wurde sie mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet - Regie führte damals ihr Ehemann Gremm.
Es folgten zahlreiche weitere Preise, unter anderem für den Kinofilm "Fabian"
wurde das Duo Ziegler/Gremm 1979 für den Golden Globe sowie für den Academy Award nominiert.
1991 ehrte das Internationale Filmfestival Los Angeles sie mit der Retrospektive "A Tribute to Regina Ziegler", und 1999 wurde sie mit dem Adolf Grimme Preis für ihre Verdienste um das deutsche Fernsehen ausgezeichnet. Im Jahr zuvor hatte
ihr der damalige Bundespräsident Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz
Erster Klasse verliehen.
Regina Ziegler stammt aus Quedlinburg in Sachsen-Anhalt, ihr Vater war Brunnenbauer, ihre Mutter Reporterin. Mitte der 60er Jahre ging sie mit knapp neunzehn Jahren nach Berlin, um "dort was zu erleben", wie sie in einem AVIVA-Interview (September 2003) verriet. Sie begann zunächst Volkswirtschaftslehre und Jura zu studieren, doch daraus wurde nichts. Das Studium brach sie ab und auch eine Festanstellung als Produktionsassistentin beim SFB gab sie auf, um 1973 im Alleingang die "Regina Ziegler Filmproduktion" zu gründen. Seither hat sie mehr als 300 Filme für das Kino und das Fernsehen produziert und gehört nach mittlerweile 30 Jahren im Geschäft zu den Großen der Filmbranche.
Die Auszeichnung des MoMA ist nun ein weiterer Höhepunkt ihrer Karriere.
Privat lebt sie eher zurückgezogen in Berlin und scheut öffentliche Glamour- Veranstaltungen so gut es geht. Sie ist in zweiter Ehe verheiratet mit dem Regisseur Wolf Gremm. Ihre 39 Jahre alte Tochter Tanja ist ebenfalls Produzentin und seit kurzem Geschäftsführerin bei Ziegler GmbH und Co.KG.

Weitere Informationen zur Regina Ziegler Filmproduktion erhalten Sie unter:
www.ziegler-film.de

Das Museum of Modern Art in New York im Netz: www.moma.org


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Beitrag vom 17.01.2006

AVIVA-Redaktion